GESCHICHTEN DER NACHT
ältere Ausgaben ab Nr. 33
Geschichten der Nacht # 33
Das Erbe der High Guard Ein SF-Roman aus der Serie ANDROMEDA © Monika 'Selana Bashir' Abt |
Noch gibt es die neue SF-Serie von Gene Roddenberry nur im
US-TV zu sehen, doch der TCE kann schon den ersten Fanroman von Monika Abt
dazu präsentieren!
Als Einstiegshilfe hat sie einen Anhang mit ausführlichen Erläuterungen
angefügt:
zur Geschichte des Commonwealth
über die bekanntesten Völker und Welten des ANDROMEDA-Universums
technische Begriffe werden erklärt
und die High Guard vorgestellt.
Leseprobe:
DAS ERBE DER HIGH GUARD
''Die lange Nacht ist gekommen.
Das System's Commonwealth, die größte
Zivilistation in der Geschichte ist gefallen.
Aber nun wollen ein Schiff und seine Crew
die Nacht vertreiben,
welche das Licht bei allen Völkern
ausgelöscht hat.
In dem Raumschiff Andromeda
lebt die Hoffung wieder."
(Captain Dylan Hunt, High Guard Agosy)
Ruhig glitt das riesige Raumschiff durch die unendlichen Weiten des Weltalls. Von der Form her ähnelte es einem Walfisch von der Erde dessen Körper jemand mitten durchgeschnitten hatte. An beiden Seiten besaß es balkenartige Verlängerungen, welche sich hoch über dem Körper des ''Wales'' zu einem Rundbogen vereinigten. Es war ein außergewöhnlicher Anblick, denn solche Raumschiffe gab es im bekannten Universum nicht mehr. Die letzten Schiffe dieser Art waren vor über dreihundert Jahren in einem brutalen und alles zerstörenden Krieg vernichtet worden. Die Andromeda Ascendant war das letzte Schiff seiner Art - ein Relict aus der Vergangenheit. Erst vor wenigen Wochen war es aus seiner dreihundertjährigen Gefangenschaft im Ereignishorizont eines schwarzen Loches befreit worden.
Captain Dylan Hunt saß im Pilotensessel des Kommando-Decks und beobachtete die vorbeifliegenden Sterne auf dem großen Bildschirm seines Schiffes. Seine Gedanken weilten jedoch in der Vergangenheit, bei seinen verlorenen Freunden und Sara, seiner Verlobten. Sie war die große Liebe seines Lebens gewesen und nun war sie sie seit langem tot und er würde sie nie wiedersehen. Sein Gesicht verdüsterte sich bei dem Gedanken und er verfluchte die Nietzscheans, denn deren Verrat am Commonwealth war Schuld daran, daß er dreihundert Jahre von seiner Zeit entfernt leben mußte. Nichts war mehr so wie es einmal war und nur sein Bestreben, daß Commonwealth neu zu beleben, gab ihm die Kraft weiterzumachen. Das war ein fast aussichtsloses Vorhaben, doch Dylan würde alles tun um das Commonwealth neu aufzubauen. Und er hatte neue Freunde gefunden, die ihm bei seinem Unternehmen halfen, auch wenn sie es für eine verrückte Idee hielten.
Das Schiff flog mit Unterlichtgeschwindigkeit auf ein nahes Sonnensystem zu. Sie benötigten einige Rohstoffe und Beka hatte das Ziel vorgeschlagen, weil es dort einen Handelsplaneten gab.
Beka Valentine war Captain und Eignerin der Eureka Maru, einem alten Bergungsschiff, daß jetzt in einem der Hangars der Andromeda ruhte. Es war klein genug um es als Beiboot zu benutzen. Valentine war eine eigenwillige und etwas schwierige Person, was Dylan die letzten Wochen immer wieder festgestellen mußte. Sie fungierte an Bord als Hunts Erster Offizier und Dylan schätzte ihre Fähigkeiten und ihr Wissen sehr.
Sie flogen in den Ausläufern der Andromeda-Galaxis, der Heimat der Vedraner, den Gründern des alten Commonwealth. Dylan wollte Tarn-Vedra aufsuchen, den Heimatplaneten der Vedraner und früherer Hauptsitz des Commonwealth. Tarn-Vedra war auch der Heimathafen der Andromeda Ascendant. Angeblich war der Planet vom Slipstream abgeschlossen worden und niemand wußte, wie es dort aussah. Wie so etwas möglich war, konnte sich Dylan nicht erklären, doch er war entschlossen, daß Rätsel zu lösen.
Noch immer wurde die Andromeda-Galaxis in weiten Teilen von den Magog beherrscht - genauso wie die Milchstraße. Immer wieder überfielen diese Monster bewohnte Welten, töteten viele Bewohner und benutzten die Überlebenden als Wirte für ihre Nachkommen. Sie legten Eier in ihre Opfer und wenn die Jungen schlüpften fraßen diese ihren armen Wirt von innen auf - ein äußerst grausames Schicksal.
"Dylan!...Dylan!"
Hunt reagierte erst auf den zweiten und lauteren Ausruf seines Namens. Das holographische Abbild der fühlenden Künstlichen Intelligenz des Raumschiffes, auch AIE genannt, meldete sich. Andromeda konnte sich außerdem in einige Körper laden - in einen menschlichen Körper, in Roboter und auch in die Drohnen des Schiffes. Sie war das Herz, die Seele und das Gehirn der Andromeda Ascendant. Ohne sie funktionierte nichts und sie war zugleich das einzige Bindeglied in seine alte Zeit.
"Rommie?" fragend sah Hunt Andromeda an.
"Ich habe eine Nachricht abgefangen", erklärte Andromeda.
"Und? Was ist so wichtig daran?" fragte Dylan nicht sehr interessiert.
Andromeda zögerte bewußt einen Moment mit der Antwort, denn sie wußte genau wie begierig Dylan auf so eine Nachricht wartete. Sie verzog ihr Gesicht zu einem kleinen Lächeln und sagte, als sie die Ungeduld auf dem Gesicht ihres Captain sah: "Sie senden mit High Guard-Code."
"Was!?" Dylan sprang aus dem Sessel auf und lief zu der Anzeigenkonsole. In alten Zeiten hätte er nur einen entsprechenden Befehl gegen müssen und einer seiner Leute hätte diese Arbeit gemacht, aber damals waren über 4.000 Besatzungsmitglieder an Bord gewesen - heute waren sie nur zu siebt, Andromeda mitgezählt. Natürlich hätte Andromeda das auch auch für ihn gemacht, aber er wollte es selbst mit eigenen Augen sehen.
Er sah die High Guard-Kennzeichen auf dem Monitor und drückte er auf einige Symbole und gab seinen persönlichen Code ein. Sofort verwandelten sich die unverständlichen Zeichen in lesbare Schrift. "Das ist unmöglich, Rommie. Die High Guard existiert nicht mehr. Wir sind die einzigen Überbleibsel."
"Wie es scheint nicht. Ich schlage vor dorthin zu fliegen."
Hunt nickte zustimmend: "Und das mit Höchstgeschwindigkeit. Es sind zwei miteinander kommunizierende Schiffe. Ich werde mich einmischen."
"Hältst du das für klug?" fragte Andromeda und runzelte etwas die Stirn. "Sie könnten uns feindlich gesinnt zu sein."
"High Guard und uns feindlich gesinnt? Das glaube ich nicht", Dylan berührte einige der Symbole: "Hier spricht Dylan Hunt, Captain des High Guard-Raumschiffes Andromeda Ascendant. Ich rufe die beiden fremden Raumschiffe in der Nähe. Bitte identifizieren Sie sich."
Einen kurzen Moment sah es so aus, als würden die Raumschiffe nicht antworten. Oder, als würden die Empfänger der Nachricht vor Überraschung die Luft anhalten. Dann eine energische Stimme: "Wer bitte spricht dort? Es gibt kein Raumschiff Andromeda Acendant in der neuen High Guard-Raumflotte."
Dylan und Andromeda tauschten überraschte Blicke. "Rommie, kannst du Bildkontakt herstellen?" fragte Hunt dann.
"Sofort, Dylan."
Augenblicke später stabilisierte sich das Bild eines etwa 50 Jahre alten Menschen mit kurzen schwarzen Haaren und einer etwas fremdartigen Militär-Uniform auf dem Bildschirm. "Captain Garett McBride vom High Guard-Schiff Neue Hoffnung." Der Mann musterte Dylan mit einem stechenden Blick seiner grauen Augen und sah alles andere als freundlich aus. "Woher kennen Sie unsere Codes?"
"Ich sagte es doch schon. Ich bin Dylan Hunt, kommandierender Offizier der Andromeda Ascendant. Ich stamme aus einer Zeit, als das Commonwealth noch existierte und war 300 Jahre in einem schwarzen Loch gefangen. Nun..."
"Moment bitte!" Das Bild des Mannes verschwand, bis es sich kurz darauf wieder stabilisierte. "Entschuldigen Sie, Captain, aber ich habe kurz auf Außenblick geschaltet. Ihr Schiff ist ein XMC aus der Glorious Heritage Klasse, ein schwerer Kreuzer. Sind Sie etwa die Andromeda Ascendant?! Unsere Legenden beschreiben ein Schiff, daß vor 300 Jahren verschwand."
"Ja, daß bin ich wohl. Können Sie mir sagen, was es mit der High Guard auf sich hat? Ich dachte die High Guard existiert nicht mehr."
"Wir verwalten das Erbe der High Guard. Wir sind der einzige übriggebliebende Teil davon. Und Sie sind herzlich eingeladen sich uns anzuschließen."
"Wo sind Sie stationiert?" fragte Dylan neugierig.
"Der High Guard gehört ein Sternenhaufen in der Nähe. Wir besitzen zwanzig Planeten und haben einige Raumschiffe, die wir repariert haben. Ein XMC ist aber nicht dabei. Sagen Sie, ist die AIE noch einsatzfähig?"
"Und wie! Ohne sie würde nichts funktionieren."
"Und wie hoch ist ihre Mannschaft?"
"Vorsicht, Dylan", warnte Andromeda leise und unhörbar für den Mann auf dem Bildschirm.
Dylan verstand sofort. "Wir besitzen noch ein Lancer-Corps, sind allerdings nicht ganz vollständig besetzt", log Hunt. Vielleicht hatte Andromeda recht und sie verrieten nicht gleich alle ihre Geheimnisse.
"Möchten Sie uns begleiten?" fragte der andere Captain, der einen umgebauten Frachter flog, der etwas größer als die Eureka Maru war, aber ungewöhnliche Formen besaß, weil nach belieben angebaut worden war. Das Begleitschiff sah ähnlich abenteuerlich aus.
"Gerne", antwortete Hunt. "Ich möchte sehen, was Sie aufgebaut oder erhalten haben."
Die Verbindung wurde unterbrochen und Hunt rief seine Crew auf das Commando-Deck. Als erste erschien Beka, dicht gefolgt von Seamus Harper, der sofort an seinem gewohnten Computerterminal Platz nahm.
Beka übernahm die Waffenkontrolle. "Was liegt an, Dylan? Sind wir bald da?"
"Wir werden den Kurs ändern. Ich hatte gerade ein Gespräch mit einem Captain der High Guard."
Impressum:
GdN 33 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer Club EdeN).
GdN 33 ist am 01. Juni 2001 erschienen.
Umfang: 48Seiten - Auflage: 60 Exemplare - Preis 1,60€ plus Versand)
Cover und Illustrationen: © Maren Frank
Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich;
ein Abo über 4 Ausgaben ist zum Preis von 16 EUR erhältlich.
Copyright Hinweis: ANDROMEDA ist ein eingetragenes Warenzeichen. Die Verwendung des Titels und der damit verwandten Begriffe verfolgt nicht die Absicht einer Urheberrechtsverletzung.
Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007
Geschichten der Nacht # 34 Jäger und Gejagte Ein SF-Roman aus der Serie STARGATE SG-1 © Monika 'Selana Bashir' Abt Die Fortsetzung von
|
Es geht um den Tok'ra-Führer Heracles, der in GdN #27 Colonel
O'Neill kurzfristig als Wirt benutzt hat um sein Leben zu retten. O'Neill
brachte ihn nach Hause und Heracles suchte sich wie versprochen einen
neuen Wirt. Klorel/Skaara wurde von O'Neill entführt und zu Hercales'
Gruppe gebracht, wo Klorel aus Skaaras Körper entfernt wurde.
Die Fortsetzung erzählt nun, wie die Freunde Daniel Jacksons Frau Sha're
retten wollen, weil Apophis ihrer Meinung nach tot ist. Wir wissen, dass
er in dieser Zeit in der Gewalt von Sokar ist, was unsere Freunde zu diesem
Zeitpunkt aber noch nicht erfahren haben. Also wird er von allen für tot
gehalten...
Leseprobe:
2. Fremde in einer fremden Welt...
Während Skaara auf der unbekannten Welt dabei war,
die Koordinaten von Apophis' Heimatwelt einzugeben, blickte O'Neill auf
seine Leute und fand, daß sie ein malerisches Bild abgaben. Er selbst
trug nun die Bekleidung eines Ashrak, eine Kopfgeldjägers im Dienste
der System-Lords.
Die Bekleidung bestand aus einem schwarzen Anzug, bestehend aus Hose,
Hemd und darüber ein feingliedriges Kettenhemd aus silberfarbenem
leichten Metall. Dieses Metall hielt sogar dem Beschuß aus einem
Schnellfeuergewehr stand, bei einer Stabwaffe war er sich da allerdings
nicht so sicher. Ein schwarzer Lederumhang und Stiefel vervollständigten
die Bekleidung. Um die Hüften und über die linke Schulter trug
er einen schweren Gürtel, an den verschiedene Ausrüstungsgegenstände
und Waffen befestigt waren und am rechten Arm ein Metall-Band, mit dem
er einen Schutzschild um sich aufbauen und auch die Transporter-Ringe
der Goa'ulds bedienen konnte, sowie einen der Energie-Handschuhe.
Carter und Daniel waren ähnlich gekleidet, nur daß Carters
Anzug rot und der von Daniel braun war. Und Daniel trug keine Waffen,
da er sich nicht als Ashrak ausgeben wollte.
"In dieser Verkleidung sehen wir aus, als würden wir einen Historien-Film
drehen, Jack", bemerkte Daniel neben ihm.
"Aber die Goa'ulds tragen das nun einmal", antwortete O'Neill
mit Goa'uld-Stimme und bemerkte Daniels Blick.
"Was ist?" fragte O'Neill.
"Ich muß schon mal üben. Wenn wir am Ziel sind, muß
ich immer so sprechen. Und nenn mich Solon und nicht Jack. Wenn du dort
einen solchen Fehler machst, kann das tödlich für uns sein.
Vergiß nicht, daß zumindest Amonet unsere Gesichter kennt."
"Keine Sorge", antwortete Daniel, doch O'Neills Blick bewies,
daß er dem Wort des Archäologen nicht so richtig traute. Das
Sternentor baute sich auf, und Skaara, der inzwischen wieder seine bunte
Goa'uld-Bekleidung trug, winkte ihnen zu.
"Wir gehen! Und vergeßt nicht, daß ich ab jetzt der Anführer
bin. Ihr seid meine Diener."
O'Neill ging zu dem Jungen.
"Wie du befiehlst, mein Lord", sagte er und verneigte sich tief.
Skaara konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sein Freund O'Neill
war ein guter Schauspieler, denn er hatte es in so perfekten Tonfall und
soviel Ernst gesagt, daß jeder ihm den Goa'uld abnehmen würde.
Der Junge trat durch das Tor, dicht gefolgt von den anderen.
Sie wußten, wo sie herauskamen, denn Skaara hatte es ihnen genau
erklärt. Trotzdem war O'Neill beeindruckt.
Sie standen in der Mitte auf einem runden Platz, dessen Material im Licht
der zwei Sonnen so leuchtete, daß Jack nur den Schluß ziehen
konnte, daß es Gold war.
Der Durchmesser des Platzes mochte einen halben Kilometer betragen, und
ringsum standen Pyramiden-Bauten in den unterschiedlichsten Größen.
Doch selbst die kleinsten mochten noch hundert Meter hoch sein, während
die größeren so weit in den Himmel ragten, daß die Spitzen
nicht zu erkennen waren.
Luftfahrzeuge der unterschiedlichsten Größen bewegten sich
zwischen den Pyramiden hin und her. Das Beeindruckendste war jedoch der
Himmel. Obwohl beide Sonnen am Himmel standen, eine hatte ihren höchsten
Stand erreicht, während die andere im Begriff war unterzugehen, sah
man die Sterne.
Der Planet mußte sich ziemlich nahe dem Zentrum der Galaxis befinden,
wo die Sterne so dicht beieinander standen, daß sie selbst die Kraft
der zwei Sonnen überstrahlten.
Wie mußte das erst in der Nacht aussehen?
O'Neill vermutete, daß es keine richtige Nacht auf diesem Planeten
gab. Vier Wachen standen neben dem Sternentor. Carter warf schnell einen
Blick auf ihren Strahlenmesser, doch dieser zeigte keine gefährliche
Strahlung an. Anscheinend befanden sie sich noch weit genug vom Zentrum
entfernt, um nicht gefährdet zu sein.
"Wo sind die anderen Wachen?" herrschte Skaara sie an. "Warum
seid ihr nur zu viert?"
"Mein Lord Klorel, wir sind froh, daß du wieder hier bist.
Seid der Tod des Herrn bekannt gegeben wurde, herrscht Chaos in Memphis.
Niemand weiß, wie es weitergehen soll. Die Fürstin befürchtet
den Angriff eines anderen System-Lords und hat die meisten Wachen in den
Palast beordert", antwortete einer der Wächter.
O'Neill atmete innerlich auf. Wenn es hier so turbulent zuging, hatten
sie größere Chancen, Sha're zu entführen.
"Ich werde zu Amonet gehen", erklärte Skaara und winkte
seinen Begleitern zu. Auch er sprach nun mit seiner Goa'uld-Stimme, um
die Wachen zu täuschen.
Skaara beorderte einen Gleiter für sie heran und ließ sich
zum Palast von Apophis fliegen. Solange der Flug zwischen den Pyramiden
hin- und herging, konnten sie nicht viel sehen. Erst, als der Pilot die
Häuser-Schluchten verließ, änderte sich der Ausblick.
Die Pyramiden blieben zurück, und sie sahen grünes flaches Land
unter sich, bis schließlich am Horizont ein Gebäude auftauchte.
Je näher sie kamen, desto größer wurde es.
"Unglaublich!" flüsterte Carter.
Der Colonel konnte Carters Überraschung verstehen.
Er hatte noch nie in seinem Leben ein gewaltigeres Gebäude gesehen.
Eigentlich bestand es aus unzähligen Pyramiden, die alle um eine
große Pyramide herumgebaut waren. Alle Gebäude waren jedoch
so ineinander verschachtelt, daß sie wie ein einziges Bauwerk wirkten.
Und alles leuchtete in einem unwirklichen Goldton, denn die erste Sonne
verschwand hinter dem Horizont und ging unter, während die zweite
Sonne sich dem Abend zu näherte. Alles in allem ein Anblick, den
O'Neill nie in seinem Leben vergessen würde.
Der Gleiter näherte sich der Spitze der großen Pyramide und
flog langsam in einen offenen Hangar hinein. Die Gruppe stieg aus.
Skaara kannte sich bestens aus. Als Klorel ihn noch beherrscht
hatte, war er hier ein- und ausgegangen. Eigentlich hatte er gehofft,
nie mehr hierher kommen zu müssen. Er konnte nur mit Mühe seinen
Haß auf die Goa'ulds unterdrücken, und nur die Hoffnung Sha're
zu befreien hielt ihn davon ab, eine Dummheit zu begehen. Sein Blick fiel
auf O'Neill, der in seiner Ashrak-Aufmachung wie ein waschechter Goa'uld
aussah und sich auch schon so benahm.
Skaaras Hoffnung stieg wieder und seine Laune auch, wenn O'Neill dabei
war, würden sie Sha're retten und Amonet vernichten.
O'Neill schloß sich Skaara an, als dieser auf den Ausgang des Hangars
zuging. Dort wartete eine Gruppe Menschen auf sie. Ihre Bekleidung und
ihr arrogantes Auftreten bewies, daß sie Goa'ulds waren.
Der vordere von ihnen, ein Mann in mittleren Jahren mit bunter Bekleidung
und einer Federkrone als Kopfschmuck, verneigte sich knapp vor Skaara:
"Mein Lord Klorel, wir sind froh, daß du wieder da bist. Es
muß etwas getan werden. Und bei allem Respekt, Lady Amonet hat die
Übersicht verloren."
"Alamak, ich bin froh wieder hier zu sein und werde das Chaos wieder
ordnen", log Skaara dreist. Alamaks Blick fiel auf die anderen.
"Ich sehe, du hast Begleitung mitgebracht?"
"Ja, sie haben mich aus den Händen der Tok'ra befreit. Das sind
Solon und Irulan, zwei Ashrak, die Heracles, den Tok'ra-Führer getötet
haben. Chani, Selmak und Robin habe ich von einem Außenposten mitgebracht.
Sie besitzen Wissen über die Tok'ra, das uns noch nützlich sein
wird."
Alamak schenkte den Fünfen ein kurzes Nicken. Teal'c, als Jaffa zählte
für ihn nicht.
"Folgt mir, Lady Amonet erwartet uns. Die Wachen am Chaapa-ai haben
uns eure Ankunft gemeldet."
O'Neill hatte sich so etwas schon gedacht, und so folgten
sie Alamak und seinen Begleitern durch unzählige Gänge und Stockwerke,
die denen ähnelten, die sie auf Apophis' Raumschiff gesehen hatten
- überall diese Trennwände in Gold mit Schriftzeichen und Hieroglyphen
verziert.
Schließlich betraten sie einen runden Raum, der vollkommen leer
war und nur etwa drei Meter Durchmesser hatte. Als Alamak auf eine kleine
Sensorfläche an seinem Armband drückte, wußte O'Neill,
daß sie in einem Transporter-Raum standen. Und richtig, im nächsten
Augenblick erschienen die Ringe aus dem Nichts und strahlte sie in einen
anderen Raum. Sie mußten sich in der obersten Spitze der Pyramide
befinden, denn Wände gab es nicht.
Die Fenster ringsum erlaubten einen beeindruckenden Blick auf die Oberfläche
des Planeten. Gerade ging auch die zweite Sonne unter, und für kurze
Zeit senkte sich Dämmerung über das Land. Während die Sonne
blutrot versank, erschienen am Himmel noch mehr Sterne, und wenig später
erstrahlte der Himmel in einem Silberton und überzog das Land mit
einem metallischen Glanz. Die Sterne waren so hell, daß sie die
Nacht zum Tag machten. Und sie sahen aus wie eine riesige Wand aus Sternen,
weil sie so dicht beieinander standen, daß keine einzelnen Sternen-konstellationen
auszumachen waren.
Auch Daniel konnte sich dem Eindruck nicht entziehen. "Das Zentrum
unserer Galaxis. Etwas anderes kann es nicht sein.
" Noch nie sah ich so etwas Schönes", sagte er so leise,
daß nur O'Neill, der dicht neben ihm stand, es verstehen konnte.
Und der Colonel konnte ihm insgeheim nur zustimmen.
Erst jetzt bemerkte O'Neill die Frau, die mit einer Schar Dienerinnen
an einem der Fenster stand und den Sonnenuntergang und den Aufgang der
Sterne beobachtete. Selbst eine Goa'uld schien sich diesem Naturschauspiel
nicht entziehen zu können. Daniel wollte loslaufen, doch O'Neill
packte ihn im letzten Augenblick am Ärmel.
"Chani!" flüsterte O'Neill, und der Tok'ra begriff sofort
und übernahm Jacksons Körper. Jack bemerkte es an der Versteifung
von Daniels Körper und ließ ihn los.
Der Blick O'Neills war bezeichnend und hieß, daß Chani Daniel
in Zukunft keine Dummheiten mehr tun lassen sollte. Chani nickte Jack
unmerklich zu. Jetzt drehte sich die Frau langsam herum und schenkte ihnen
ihre Aufmerksamkeit.
"Klorel, du bist zurück?" fragte sie mit dunkler Stimme,
die nicht zu ihrem Äußeren paßte.
Sha're war eine atemberaubend schöne Frau mit langen lockigen braunen
Haaren und schlanker Figur, die sie allerdings unter der roten, mit Goldpailetten
verzierten Robe verbarg. Im Haar trug sie eine Krone aus Perlen in Form
einer Schlange.
"Das bin ich, Amonet", antwortete Skaara. "Alamak sagte,
daß du Hilfe brauchen könntest."
"Man sagte mir, daß die Tok'ra dich gefangen hätten?"
"Das stimmt, doch diese hier haben mich gerettet." Amonet musterte
die anderen der Reihe nach.
"Ich kenne eure Gesichter alle", erklärte sie dann. "Ihr
stammt von Taori. Und du...!"
Sofort richteten sich Waffen auf die Gruppe, und O'Neill fand es an der
Zeit, etwas zu sagen. Sie hatten damit gerechnet, von Amonet erkannt zu
werden. O'Neill konzentrierte sich und sprach mit seiner Goa'uld-Stimme:
"Wir sind nicht mehr die, deren äußere Gestalt wir haben.
Diese Menschen wurden von Maap gefangen und zu Wirten gemacht." O'Neill
wußte, daß Maap ein verbündeter System-Lord von Apophis
war. "Und es ist uns eine besondere Freude, diese Wirte zu besitzen
und zu benutzen, um ihresgleichen zu jagen und zu töten."
"Dein Wirt war O'Neill, ein Anführer der rebellischen Taori",
Amonet umkreiste ihn langsam und ließ keinen Blick von ihm. Dann
berührte sie ihn leicht an der Brust und schien zufrieden zu sein.
"Wie ist dein Namen, Ashrak?"
"Ich bin Solon und stehe schon lange im Dienste von Maap."
"Du benutzt keinen Sarkophag, um deinen jeweiligen Wirt zu erhalten?"
"Selten. Für einen Ashrak ist Tarnung das wichtigste. Hat ein
Wirt ausgedient oder wird zu alt, suche ich mir einen neuen. Dieser hier
wird mir lange gute Dienste leisten."
"Wahr gesprochen, Solon." Amonet berührte auch die anderen
kurz und schien zufrieden zu sein."
Sie gab den Schlangen-Wachen einen Wink, und diese senkten die Waffen.
O'Neill atmete erleichtert auf. Die erste Prüfung schien er bestanden
zu haben. Er bemerkte Selmaks und Robins Blick, die anerkennend nickten.
Anscheinend hatte er sich wirklich wie ein Goa'uld benommen.
"Wir werden Maap bei Gelegenheit unsere Anerkennung aussprechen,
unsere ärgsten Feinde besiegt zu haben. Die Taori werden lästig,
und wenn ich nicht andere Sorgen hätte, würde ich sie alle vernichten.
Sie allein sind Schuld an Apophis Untergang. Sokor hätte ihn nie
besiegt, wenn sie nicht gewesen wären. Ich hasse sie!"
Ihre Stimme wurde immer wütender, doch dann fiel ihr Blick auf Daniel
und ruhte lange auf ihm.
"Dein Wirt und meiner hatten eine besondere Beziehung. Vielleicht
sollten wir diese erneuern. Ich möchte dich zu meinem Leibdiener
haben. Du bist nicht wie ein Ashrak gekleidet."
"Nein, meine Fürstin", antwortete Chani an Daniels Stelle.
"Ich bin Forscher und Wissenschaftler."
"Ein Forscher und Wissenschaftler? Wie ungewöhnlich", antwortete
Amonet.
"Ja, meine Fürstin und ich würde gerne dein Diener sein."
"Gut, dann bleibe bei mir. Ich werde euch jetzt die Lage erklären,
und dann werden wir gemeinsam versuchen, eine Lösung zu finden",
sagte Amonet.
"Meine Fürstin!" Ein Diener stürmte
in den Raum.
"Verzeiht mein Eindringen, aber unsere Späher melden eine Armada
von Mutterschiffen im Hyperraum, die sich unserem Planeten nähern."
Amonet erbleichte.
"Wie viele und wer ist es?"
"Sechs Mutterschiffe, und sie stammen von Heru'ur und Sokar",
erklärte der Diener.
"Seit wann sind diese beiden verbündet?" fragte Amonet
entsetzt. "Bisher waren sie Gegner. Sie wollen meinen Planeten übernehmen.
Und ich habe kein Schiff mehr, das ich gegen sie einsetzen kann. Wann
sind sie hier?"
"Sie verlassen gerade den Hyperraum, meine Fürstin. Und am Chaapa-ai
wird schon gekämpft. Was sollen wir tun?"
"Verteidigt alles bis zuletzt", befahl Amonet.
Der Diener lief davon, um die Befehle weiterzugeben.
"Meine Fürstin, Lord Klorel und du, ihr müßt fliehen",
sagte Alamak.
"Du hast recht. Wir benutzen die Fluchttunnel und versuchen dann
irgendwie diesen Planeten zu verlassen", sagte Amonet. "Auf
der anderen Seite des Planeten gibt es noch ein Versteck mit einem kleinen
Raumschiff. Wenn wir das erreichen, können wir vielleicht entkommen."
"Ich weiß, wo das liegt", sagte Skaara, der durch Klorels
Wissen auch den Platz des verborgenen Raumschiffes kannte. Durch diesen
Angriff änderte sich die ganze Rettungsaktion. Um das Sternentor
wurde schon gekämpft. Damit konnten sie den Planeten nicht mehr verlassen.
Also blieb nur das Raumschiff.
"Wir werden mitkommen", sagte O'Neill.
"Irulan und ich sind Ashrak und können unsere Fähigkeiten
auch als Beschützer einsetzen. Maap wird euch sicher gerne in seinem
Reich willkommen heißen."
Alamak sah O'Neill an. "Solon hat recht, meine Fürstin. In Maaps
Reich können Klorel und du euch verbergen. Diese Welt ist für
uns verloren."
"Dann laßt uns eilig in den Untergrund gehen", sagte Amonet.
Sie folgten der Goa'uld, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Invasion des Planeten hatte begonnen.
Impressum:
GdN 34 ist ein nichtkommerzielles Fanzine
des TCE (Terranischer Club EdeN).
GdN 34 ist am 01. September 2001 erschienen.
Umfang: 40 Seiten - Auflage: 60 Exemplare - Preis 1,60 € plus Versand)
Cover und Illustrationen: © Frederic Krueger
Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich;
ein Abo über 4 Ausgaben ist zum Preis von 16 EUR erhältlich.
Copyright Hinweis: STARGATE ist ein eingetragenes Warenzeichen. Die Verwendung des Titels und der damit verwandten Begriffe verfolgt nicht die Absicht einer Urheberrechtsverletzung.
Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007
Geschichten der Nacht # 35 Die Inhaberurkunde Ein SF-Roman von |
Aus dem Inhalt:
Loretta arbeitet bei PGP, einer weltweit erfolgreichen HighTech-Technology-Firma.
Eigentlich läuft alles ganz normal, bis Loretta aus dem TV erfahren
muss, dass Dr. Piechler-Groening, die die Firma so weit gebracht hatte
und vor einem Jahr, warum wusste niemand, aus dem Vorstand zurücktrat,
kein Mensch sondern eine Künstliche Intelligenz ist!
Nicht nur Loretta hat nun ein Problem sondern auch Thomas Groening, denn
er liebt Dolores...
Leseprobe:
2. Die Betriebsversammlung
Hinter dem gewaltigen M-förmigen Gebäude, das in seiner Architektur möglicherweise nicht zufällig gewisse Ähnlichkeiten mit der transparenten Glaskonstruktion des Kölner Maritim-Hotels hatte, hatte die Morgensonne zu dämmern begonnen. Wieder glich es, direkt am Rheinufer gelegen, einer mit einem Netzwerk aus Licht durchzogenen Raumstation auf einer fremden Welt. Dennoch wurde dieses Idyll von einer unübersehbaren Anzahl von Menschen gestört, die sich vor dem dazugehörigen Gelände versammelt hatten und Einfahrende daran zu hindern suchten, ihre Dienstfahrzeuge in der firmeneigenen Tiefgarage zu parken. Das Pförtnerhaus glich einer belagerten Bastion.
Da es sich als günstig erwiesen hatte, hatte sie statt
des Autos die U-Bahn genommen, um genau dem Problem des verhaßten
Parkhauses zu entgehen. Schon aus einigen hundert Metern Entfernung hörte
Loretta den skandierenden Gesang aus hunderten empörten Kehlen (wahrscheinlich
Wählern der Ökologischen Partei Deutschlands und anverwandten
Organisationen). Dies genügte ihrer Vorstellungskraft vollends sich
auszumalen, was sie im zweiten Kellergeschoß, das den größten
Vortragssaal enthielt, zu erwarten hatte. Auf am über zwei Meter
hohen Stahlzaun gespannten Transparenten stand zu lesen:
"Wir fordern eine endgültige Entscheidung: schließt die PGP!"
"Frankenstein ist eine Legende - Frankenstein bleibt eine Legende."
"Schaltet alle PGP-Rechner ab!"
Zu allem Überfluß waren schon zwei Übertragungsteams der größten Fernsehanstalten angerollt, die ihre Parabolantennen in Richtung Kopernikus oder TV-Sat auszurichten versuchten. Allzu gerne hätte sich Loretta einen Weg herbeigewünscht, durch eine Zeitraumverschiebung oder per Transportstrahl in das Gelände der PGP zu gelangen. Selbst mit einer Tarnkappe hätte sie sich zufriedengegeben.
Im Inneren des im Normalfall auf achthundert Personen ausgelegten Saales herrschten (nicht nur bedingt durch die Klimaanlage, die bis an ihre Lastgrenze beansprucht wurde) einem brodelnden Kessel nicht unähnliche Verhältnisse. Die Objektbetreuungsgesellschaft, ein Hausmeisterbetrieb gewissermaßen, hatte im Laufe der vergangenen Nacht Sitzgelegenheiten für dreihundert weitere Personen geschaffen. Trotzdem waren die Kapazitäten des Saales bald erschöpft, eine bei einer Betriebsversammlung anzutreffende Seltenheit.
Als Groening beinahe eine Dreiviertelstunde verspätet
das Rednerpodium betrat, schien wenig darauf hinzudeuten, dass er bereits
einen nicht minder langen Spießrutenlauf hinter sich gebracht hatte.
Ein silbergrauer Anzug, bestehend aus einer taillenkurzen enganliegenden
Jacke und gerade geschnittenen Hosen, ließ den tadellosen Sitz einer
hochwertigen Schneiderarbeit erkennen. Das graumelierte Haar berührte
als Pagenkopf den steifen Stehkragen. Er benötigte weitere Minuten
Zeit, um das allgemeine, erregte Gemurmel zu annähernder Zimmerlautstärke
zu reduzieren.
"Meine Damen und Herren, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der PGP, ich
danke Ihnen, dass Sie so zahlreich meinem Aufruf erfolgt und hier erschienen
sind."
"Wer läßt sich einen kostenlosen Flug und Spesen für einen
ganzen Tag entgehen!" perlte eine erboste Stimme über das allgemeine
Raunen hinweg.
"Ich freue mich besonders über die Resonanz der Zweigniederlassungen,
die aus organisatorischen Gründen eine beschwerlichere Anreise auf
sich nehmen mussten."
Loretta lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und ließ
die Augen zur gewölbten Wabendecke wandern, ehe sie zu der riesigen
Projektionsfläche zurückkehrten, auf der sich Groenings Konterfait
verdoppelte. Die HDTV-Auflösung war fein genug, das Netz feiner Schweißperlen
auf seiner Stirn zu enthüllen. An seiner Stelle hätte ich
mich nach Brasilien abgesetzt und alles andere meinen Rechtsanwälten
überlassen.
"Obwohl ich annehmen muss, dass jedem von Ihnen der Grund dieser außerordentlichen
Veranstaltung bekannt ist, möchte ich ihn noch einmal zusammenfassen.
Ihre Entscheidung, meine Damen und Herren, ist gefragt. Ihre Absichtserklärung,
mir Ihre Loyalität weiter zu gewähren oder mir das Vertrauen
aufzukündigen. Ich wünsche mir nichts anderes, als klare Verhältnisse.
Ich hoffe, Sie geben mir eine Chance, sie aufzuklären."
Das Raunen wuchs einen Augenblick zu einer Orkanbö
an, ehe es sich wieder legte.
"Einige von Ihnen werden die Sendung gesehen haben, die gestern nachmittag
im Regionalprogramm ausgestrahlt wurde, für alle übrigen, die
sie nicht sehen konnten, möchte ich ihre Inhalte zusammenfassen.
Meine Frau, Dr. Dolores Piechler-Groening hat sich bereit erklärt,
mich bei dieser Aufgabe zu unterstützen." So leise, dass nur die
Umstehenden davon mitbekamen: "Dolores, steht die Bild-Ton-Übertragung?"
Ebenso gedämpft die Antwort aus dem Off: "Ich habe alle Datenübertragungskanäle
getestet. Thomas, ich liebe dich."
Das Videoprojektionssystem duplizierte geträulich
einen winzigen Augenblick lang den gequälten Gesichtsausdruck des
Topmanagers, ehe dieser so scheinbar mühelos in die langtrainierte
Rolle zurückkehrte, als hätte er sich nur geräuspert. "Das,
was ich Ihnen jetzt zu sagen habe, fällt mir nicht leicht zu sagen.
Doch der Zeitpunkt läßt sich nicht länger herauszögern,
Sie über den Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte aufzuklären,
die seit nicht weniger als einem Jahr in der PGP und ihrer Umgebung kursieren.
Als Mitarbeiter dieses Unternehmens und damit auch Träger der Funktion
dieses Unternehmens, besitzen Sie ein Recht, über die Verhältnisse
innerhalb der PGP aufgeklärt zu werden. Diese Pflicht haben wir leichtfertig
und sträflich versäumt. Ich bitte nicht um Ihr Verständnis,
lediglich um Ihre Kenntnisnahme. Die PGP", plötzlich hielt der Mann
in seinem Gesprächsfluß inne, als sei er sich unvermittelt
darüber bewußt geworden, dass es keinen Weg gab, im schützenden
Terrain allgemeiner Floskeln zu bleiben. "Dieses Unternehmen - eh - meine
Frau und ich..." Stotternd bemühte er sich, den Faden wieder aufzunehmen.
"Sie haben wohl Ihren Text vergessen!"
"Wollen Sie einen Rückzieher machen? Das hätten Sie sich eher
überlegen sollen, Groening!"
Loretta spürte förmlich die Qual dieser peinlichen,
doch nur allzu verständlichen Pause. Sie erinnerte sich an eine der
letzten, unerfreulichen Betriebsversammlungen der PGP, wo es Groening
trotz des Scheiterns eines 1,2 Milliarden-Geschäftes und entsprechendem
negativen Jahresergebnis gelungen war, so etwas wie Optimismus zu verbreiten.
Eloquenz gehörte zu jenen Tugenden, die er im wörtlichen Sinne
des Wortes beherrschte und so bravourös zum Erklingen brachte wie
ein Violonist eine Geige. Seine Frau dagegen - nun war eine sehr eigenartige
Begründung dafür nahegelegt - hatte ihre Zuhörer durch
brillante Logik gefesselt und was wahrscheinlich nur sehr wenige eingestanden
überfordert. Erfüllt mit äußerst gemischten Gefühlen
sah sie den hervorragenden Redner um Fassung bemüht nach Worten ringen
wie ein Laie auf einem Rhetorikerkongreß.
"Meine Damen und Herren", brachte er mühsam hervor, "ich bitte um
Verzeihung." Während er sich darauf umständlich und irgendwie
Mitleid erregend schneuzte, erwachte die für einen Augenblick verdunkelte
Projektionswand zu neuem Leben.
Die Konturen eines Gesichts von beinahe ebenmäßiger Schönheit erfüllten mit einem Mal die grau glimmende Fläche. Ein Raunen pflanzte sich von Kehle zu Kehle fort, als die Anwesenden erkannten, dass es sich um Dolores Piechler-Groening handelte und gleichzeitig bemerkten, dass sie schöner (geradezu ideal) wirkte, als je bei einem der Vorträge gesehen. Loretta erkannte schockhaft, dass diesen Zügen ohne Zweifel etwas sehr Artifizielles innewohnte, als blickte man auf die computermäßige Visualisierung eines menschliches Gesichtes. Sie ahnte, dass der Wahrheitsgehalt dieser Vermutung überwältigend groß war.
"Sehr verehrte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der PGP, bitte verzeihen Sie diese kleine Panne, habe ich doch das Zustandekommen der Koordination zerstört. Ich glaube, dass es nicht die Sache Herrn Groenings sondern meine ist, den Grund dieser Zusammenkunft darzulegen. Wie vielen von Ihnen möglicherweise schon bekannt ist, bin ich nicht die, die zu sein ich 25 Jahre vorgegeben habe, sondern eine artifizielle Person, eine KI nach Diktion der PGP, die zeitweise als Android, also als Apparat mit humanoider Erscheinungsform, aufgetreten ist. Ich benutze vor Ihnen dieses vertraute Gesicht, da ich in dieser Gestalt zwanzig Jahre lang am Schicksal der PGP getragen habe."
"Und was kommt jetzt? Die große Enthüllungsstory?"
"Hey, sollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich gestern die Sondersendung
nicht gesehen habe?"
"Ach nein, und morgen lesen wir in der Zeitung, dass sich unser Bundestagspräsident
als weißes Kaninchen mit Zylinder entpuppt hat?"
"Was motiviert Sie denn auf einen Schlag dazu, nach zwanzig langen Jahren
plötzlich und unerwartet die Maske fallen zu fallen?"
"Das ist doch eine bodenlose Frechheit!"
"Was wäre, wenn ihr euch mal darauf verlegen würdet zuzuhören,
ihr tumben Geister!" Die Stirn ärgerlich gekraust, verschränkte
Loretta die Arme vor der Brust.
"Und Sie, Herr Groening", schrie eine sich überschlagende Stimme
über das allgemeine Gemurmel und Gerede hinweg, "wollen uns jetzt
wahrscheinlich beweisen, von all dem nichts gewußt zu haben!"
Wütend ballte Loretta auf dem Klappsessel die Hände
zu Fäusten. Manchen sind offensichtlich so viele Reklame- und
Quizsendungen ins Hirn geblasen worden, dass sie verlernt haben zuzuhören.
"Dies habe ich mit keinem Wort behauptet", antwortete der Manager
in das winzige Loch entstandener Stille hinein. Auch er konnte nicht verhindern,
dass der weitere Teil seiner Erklärung im allgemein Lärm unterging.
"Ich hatte von Anfang an keinen Zweifel"
Die junge Frau spürte, wie sich ihre Haltung aufrichtete. Ihr Herz
pochte so heftig in ihrer Brust, dass sie den Puls ihres Blutes spüren
konnte.
"Ruhe bitte!" Die etwas verzerrte Stimme von Thomas Groening wurde vom
Pfeifen einer Rückkopplung zerrissen. "Ich bitte Sie wenigstens für
einige Minuten um Ruhe."
"Schalten Sie doch für einen Augenblick den Strom ab!" Loretta wurde
sich unvermittelt gewahr, dass sie aufgesprungen und mit lauter Stimme
in die Menge gerufen hatte. "Dann kommen sie zur Vernunft,."
"Setzen Sie sich da vorne endlich!" herrschte sie ein Hintermann im Rücken
an. An ihm war der Sinn dieses Appells völlig vorbeigegangen.
"Bitte dämpfen Sie die Lautstärke." Die wohlklingende, dunkle
Stimme wurde durch die Kraft einer zwanzigtausend Watt-Lautsprecheranlage
getragen, dennoch drohte sie unterzugehen. Loretta entging nicht, dass
unter ihrer Anspannung die Geduld beinahe erschöpft war. Leider schienen
nur wenige andere Zuhörer diesem Aufruf zugänglich zu sein.
Nur Sekundenbruchteile später ereignete sich etwas,
das am treffendsten mit einem Feuerwerk zu beschreiben war, das kurz davor
stand zu verlöschen. Ohne jeden weiteren Kommentar schalteten sich
Galerien von Scheinwerfern - nicht nur Scheinwerfer - sondern auch die
Lautsprecheranlage selbst ab, ehe ihre ausglühenden Wendel absolute
Dunkelheit zurückließen. Kaum lange genug, dass jemand Luft
sammeln konnte, laut aufzuschreien oder seinen Nebenmann zur Seite zu
drücken. Dann schaltete sich die Beleuchtung knackend in exakter
Gleichzeitigkeit zur Projektionswand ein, auf der ein schönes, jedoch
sehr ärgerliches Gesicht in die Menge blickte.
"Meine Geduld", fuhr die gleiche Stimme sehr weich fort, "ist keineswegs
so großzügig bemessen wie die meines Mannes. Ich bitte mir
nichts anderes aus, als sich an all die Disziplin zu erinnern, dank der
dieser Konzern jene Stellung erreichen konnte, die er jetzt innehat. Ich
danke Ihnen für diesen kleinen Hinweis, Frau Wienart!"
Impressum:
GdN 35 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer
Club EdeN).
GdN 35 ist am 01. Dezember 2001 erschienen.
Umfang: 36 Seiten - Auflage: 40 Exemplare - Preis 2,10 € plus Versand
Cover und Illustrationen: © Christiane Lieke
Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich;
ein 4+1-Sonderabonnement ist für 16,00 € erhältlich.
Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007
Geschichten der Nacht # 36 G u a r d i a n s 1. Teil Ein SF-Roman von
|
Dies ist der erste Teil der "Guardians"-Reihe.
Insgesamt sind 4-5 Bände in unserer GdN-Reihe geplant.
Teil 2 und 3 sind als Geschichten der Nacht #
42 bzw. # 46 ebenfalls bereits
erschienen.
"Guardians" ist bewährte unterhaltsame Fanfiction
von Monika Abt, wie wir sie seit Jahren von ihr kennen und schätzen.
Hier wagt Monika, oder Selana Bashir, wie sie im Club
heißt, ein Crossover zwischen zwei unabhängig voneinander
existierenden TV-Serien:
HERCULES & DUNCAN MCLEOD, DER HIGHLANDER
Eine kleine Vorausschau auf die Romanreihe gewähren
wir Euch gerne:
Band 2 wird die in dem hier vorliegenden ersten Teil angefangenen Geschichten
beenden. Erst im dritten Band werden sich Hercules und MacLeod persönlich
begegnen. Im vierten Teil, der sich in - aus heutiger Sicht - der Zukunft
abspielen wird, ca. 2010, werden sie dann gemeinsam gegen die Bedrohung
durch DIE GRAUEN kämpfen.
Doch nun zu GUARDIANS Teil 1:
Im 1. Kapitel erfahren wir, wie die Unsterblichen Hercules und Iolaus von den höchsten Göttern Zeus und Hera beauftragt werden den Sonnen-Kristall im geheimnisvollen Orkus zu finden. Die Pforte zum Orkus führt durch den Hades, die Unterwelt. Finden sie ihn vor den Dunklen, kann die Menschheit vor den Dämonengerettet werden. Zur Seite stehen den beiden die Halbgöttin Morrigan, mit der Hercules zwei Töchter gezeugt hat, sowieder Kriegsgott Ares und Callisto, doch die haben ihre eigenen Vorstellungen, was geschehen soll, wenn ihre Aufgabe erfüllt ist.
Im 2. Kapitel wechselt die Handlung zu Duncan McLeod, dem
Highlander. Er ist in Paris von Cassandra an einen anderen Ort zu einer
anderen Zeit versetzt worden, doch das weiß er noch nicht, als er
erwacht. Er ist in einem Land, in dem es endlose Wüste und Pyramiden
gibt.
McLeod schließt sich einer Karawane an um zu erfahren, wo er sich
befindet. Nach bestandenen Abenteuern gewinnt er die Freundschaft, von Asarja,
dem Berater des Königs. Die schöne Miriam wird seine Dienerin
und Sprachlehrerin. Als die Karawane Jerusalem erreicht, erfährt er,
dass König Salomon die Stadt regiert...
Zu Salomons Zeiten treiben die Apokalyptischen Reiter ihr Unwesen an der
reichsgrenze zu Syrien; einer von ihnen ist Methos, ein Unsterblicher, der
in Duncans "Zeit" sein Freund ist.
Wie geht sich das aus?
Und werden sich Hercules und Duncan McLeod treffen?
Leseprobe
1.) Hercules-Part
Hercules sah einen Schatten über das Gras wandern und warf
einen Blick nach vorne. Über den Bäumen sah er die Umrisse der beiden Vögel
erscheinen. "Schnell!" warnte er seine Freunde. "Lauft! Die Vögel kommen
zurück!"
Ares stieß wütend einen Fluch aus. So nahe dem sicheren Unterschlupf und
doch fast unerreichbar, denn die Tiere kamen genau aus der Richtung, in
die sie gehen mussten. Er verwünschte den Umstand, in dieser Welt nicht
im Besitz seiner ganzen Kräfte zu sein.
Was nützte es ihm, so stark wie Hercules zu sein?
Er versuchte nochmals sich durch die Dimensionen zu bewegen... und tauchte
Sekunden später hundert Meter näher am Wald auf. Die anderen hatten es nicht
bemerkt. Er besaß zwar nur noch einen Bruchteil dieser Kräfte, doch sie
reichten aus um ihn in Sicherheit zu bringen. Er sah, wie sich der erste
der Vögel auf die rote Hexe stürzte und frohlockte.
Sollte das Tier sich Hercules' Liebste holen und ihn noch gleich dazu! Er
würde auch alleine den Kristall finden und in seinen Besitz bringen. Dann
konnte er damit in seine Welt zurückkehren, alle Götter, die sich nicht
auf seine Seite stellten, töten und über den Rest herrschen. Er würde dann
der Herrscher und mächtigste der Götter sein. Zeus zu töten wäre ein persönliches
Vergnügen für ihn, denn seinen Vater hasste er noch mehr als Hercules.
Ares versetzte sich weitere hundert Meter auf den Wald zu, was ihn viel
Kraft kostete, doch die zwei Tiere waren abgelenkt, und er erreichte sicher
den Waldrand. Hier blieb er stehen und beobachtete.
Hercules war wie erwartet seiner Freundin zu Hilfe gekommen.
Callisto half ihm, in dem sie einen Feuerball auf eines der Tiere warf.
Diese Kraft und ihre Fähigkeit als Kämpferin waren ihr geblieben. Sie hatte
gut gezielt und traf das erste Tier am Kopf. Es stieß einen Schmerzens-schrei
aus. Callisto warf einen zweiten Feuerball. Das reichte aus das Tier vom
Himmel zu holen. Callisto stieß einen triumphierenden Schrei aus und konzentrierte
sich erneut. Ein weiterer Feuerball traf das Tier. Es flatterte erschrocken
und voller Schmerzen mit den Flügeln und kroch am Boden herum. Callisto
zog ihr Schwert und stürzte sich unerschrocken auf das Flugtier. Der lange
schlangenähnliche Hals war direkt vor ihr.
Sie setzte sich darauf wie auf den Rücken eines Pferdes. Das Tier hieb mit
dem langen Schnabel nach ihr, doch die drei Feuerbälle hatten es schwer
verletzt und eines der Augen ausgebrannt. Der Schnabelhieb verfehlte sie
weit. Die blonde Furie nahm kurz Maß, hob das Schwert weit über ihren Kopf
und stieß mit aller Kraft zu. Sie traf gut. Das Tier wand sich vor Schmerzen
und stieß einen Schrei aus.
Callisto stieß ein zweites, dann ein drittes Mal zu. Das Tier zuckte noch
etwas unter ihr, verendete dann mit einem weiteren Wehlaut und lag schließlich
still. Callisto stieß einen Siegesschrei aus, sprang vom Rücken des Tieres
und sah sich um.
Hercules und Morrigan kämpften noch mit dem zweiten Tier,
von Ares war nichts zu sehen. Sie blickte sich um und sah ihn am Waldrand
stehen. Natürlich, der Feigling hatte sich verdrückt. Sie gönnte Hercules'
und Morrigans Kampf mit dem Untier keinen weiteren Blick, sondern lief zu
Ares hinüber.
"Du hättest uns ruhig helfen können", beschwerte sie sich, als sie den Kriegsgott
erreichte. Dieser gönnte ihr einen schmachtenden Blick, denn Callisto sah
hinreißend aus.
"Wie ich sehe, hattest du keine Hilfe nötig. Und ich denke, mein bärenstarker
Bruder und seine Geliebte schaffen den Rest ohne mich."
2.) Highlander-Part
Laute Fanfaren ertönten - der König kam.
Neben Adonia tauchte ein grimmig dreinblickender älterer Mann auf. Sein
Blick traf sich mit dem von McLeod. Duncan glaubte so etwas wie Hass darin
zu lesen, der allerdings nicht ihm zu gelten schien, denn sie waren sich
noch nicht begegnet.
"Das ist Joab, einer von Salomons Heerführern. Er ist das schon seit König
Davids Zeit", flüsterte Asarja Duncan zu.
In diesem Moment betrat das Gefolge des Königs den Saal. Asarja wandte seine
Aufmerksamkeit seinem Herrn zu. Salomon trug bunte, reich verzierte Bekleidung
und begrüßte seinen Freund herzlich. Auf dem Kopf trug er die Krone - einen
hochgewölbten Hut, dessen Rand ringsum mit Goldplatten verziert war.
McLeod achtete nicht weiter auf ihn. Er beobachtete Joab um den richtigen
Augenblick nicht zu verpassen. Joab war das Herz der Verschwörung und Adonia
nur sein williges und törichtes Opfer, denn es war bekannt, dass Adonia
nicht der hellste Kopf war.
Salomon näherte sich seinem hölzernen Thron und ging die Stufen hinauf um
sich zu setzen. Auf den oberen Galerien bemerkte McLeod eine verstohlene
Bewegung.
Eine kaum zu sehende Gestalt beugte sich über die Brüstung. McLeod sah den
gespannten Bogen mit dem Pfeil. McLeod handelte ohne zu überlegen. Mit einem
Warnschrei warf er sich auf den König um ihn notfalls mit seinem Körper
zu schützen. Salomon und McLeod stürzten die Stufen hinunter, die der König
gerade zurückgelegt hatte. Dadurch verfehlte der Pfeil den König ganz knapp.
Sie fühlten beide den Luftzug, als das Geschoss sie um Haaresbreite verfehlte.
Ein Tumult entstand, Schreie brandeten auf, in dem Durcheinander versuchte
McLeod den König weiter mit seinem Körper zu schützen. Zwei weitere Soldaten,
zweifellos auch Verschwörer, stürmten mit Schwertern bewaffnet auf sie zu.
"Miriam!" rief McLeod laut, denn er wusste, dass die Frau in der Nähe war.
Und kaum hatte er ihren Namen gerufen, stand Miriam auch schon neben ihm.
"Schütze den König!" rief er ihr zu und sprang auf.
Sein Schwert zu ziehen war eine Sache von Sekunden. Der erste Angreifer
lief genau in die Klinge seines Schwertes und stürzte tödlich getroffen
zu Boden. Der zweite lieferte McLeod einen kurzen Kampf, den Duncan rasch
für sich entschied. Dann wandte er sich um.
Miriam hatte den überraschten König an einen Pfeiler gedrängt und stand
mit gezogenem Dolch schützend vor ihm. McLeod stellte sich neben sie.
Der Tumult im Saal war zu Ende. Benajas Soldaten hatten die Ordnung wieder
hergestellt; die Verschwörer waren auf der Flucht. Duncan wandte sich dem
König zu:
"Verzeiht, mein König, eigentlich dachte ich, dass unsere erste Begegnung
friedlicher verlaufen würde."
Salomons Blick forschte in McLeods Gesichtszügen: "Wer bist du? Du hast
mein Leben gerettet."
Seine Bekleidung war in Unordnung, seine Krone verrutscht, trotzdem machte
Salomon einen hoheitsvollen Eindruck.
"Ich bin Duncan McLeod, mein König", stellte sich der Highlander vor.
"Mein König! Seid ihr verletzt?"
Asarja drängte sich durch die Menge und stand besorgt vor ihnen.
"Duncan! Was bedeutet das?"
"Darf ich erklären, mein König?"
Benaja stieß einige Leute beiseite um zum König zu gelangen. In seiner Begleitung
waren einige Männer, die einen Gefangenen mit sich zerrten - Adonia.
"Sprich!" bekümmert nickte Salomon Benaja zu. Benaja verneigte sich:
"Ich erfuhr von meinen Spionen von einer weiteren Verschwörung gegen euch,
mein König. Joab und Adonia sind die Anführer. Joab ist leider entkommen,
doch ich werde ihn finden und persönlich zur Rechenschaft ziehen."
"Schon wieder diese beiden! Ich war anscheinend das letzte Mal zu milde
gewesen und man hat mir das als Schwäche ausgelegt. Dieses Mal werde ich
hart durchgreifen", grollte Salomon. "Sprich weiter, Benaja."
Benaja gehorchte und zeigte auf McLeod:
"Dieser Fremde, den Asarja an den Hof brachte, wünscht in eure Dienste zu
treten. Doch ich wusste nicht, ob man ihm trauen kann. Er hätte genauso
gut ein Spion Resons sein können. Also beschloss ich ihn zu testen und erzählte
ihm von der Verschwörung. Indem er euer Leben gerettet hat, bewies er, dass
wir ihm trauen können. Ich empfehle meinem König ihn in eure Dienste zu
nehmen."
Salomon blickte McLeod erneut durchdringend an:
"Asarja erzählte mir viel von dir. Dann zwangen mich meine Pflichten Jerusalem
zu verlassen. Ich bemerke, dass du während meiner Abwesenheit viel gelernt
hast. Inzwischen sprichst du unsere Sprache ausgezeichnet."
"Ich hatte eine gute Lehrerin, mein König", antwortete McLeod und zeigte
auf Miriam.
Impressum:
GdN # 36 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer Club EdeN).
GdN # 36 ist am 10. März 2002 erschienen.
Umfang: 52 Seiten - Auflage: 60 Exemplare - Preis 2,10 € plus Versand)
Cover und Illustrationen: © Maren Frank
Geschichten der Nacht erscheinen in
der Regel vierteljährlich;
ein Abo über 4 Ausgaben ist für 16 € erhältlich.
[Guardians, Teil 2 und Teil 3 sind ebenfalls erhältlich]
Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007
Zum Inhalt: In der Vergangenheit: In der Gegenwart, im Jahr CY 10087, erinnert sich Dylan an dieses Ereignis und beschließt nachzusehen, was aus dem Tor geworden ist. Er vermutet, dass die Magog aus einer anderen Dimension stammen und sich im AURORA-System ein Übergang in ihre Welt befindet. Der Planet scheint verlassen zu sein, doch die Magog sind noch da und auch das Tor. Die Magog vernichten mit einer Nova-Bombe das ganze Sonnensystem, während die ANDROMEDA fliehen kann. Dabei kollabiert das Tor. Ein kleines Raumschiff wird aus einem parallelen Universum in dieses gezogen. Es ist die GUARDIAN ANGEL - die Privatjacht von Tom Paris und seiner Familie (ja, genau jenem Tom Paris aus STAR TREK :-) )... Leseprobe Mit wenigen Schritten war Tom im Steuerraum und nahm
im Sitz des Piloten Platz. B'Elanna und Miral folgten ihm dichtauf.
Vor ihnen im Raum war eine Anomalie aufgetaucht - und ihr Kurs führte
sie direkt hinein. Es mußte mindestens einen Kilometer lang sein und sah
aus wie ein Walfisch, dessen Körper man in der Mitte durchgeschnitten
hatte. Links, rechts und oben zweigten balkenartige Verlängerungen
ab, die sich oben zu einem Rundbogen vereinigten. Es strahlte in hellem
Blau zu ihnen herüber.
|
||
Impressum: Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel
vierteljährlich; zurück zur GdN-Übersicht Letztes Update dieser Seite am 31.12.2005 |
Geschichten der Nacht # 38
Der junge ehrgeizige Nathal L. hat LEMBROCK OFFICE gegründet, einr Unternehmensberatung mit Sitz in Wuppertal. Auf einem Betriebsjubiläum in Bochum lernt Nathal einen merkwürdigen Mann kennen, den Antiquitätenhändler Hilpert, der ihm ein noch merkwürdigeres Angebot macht. Am nächsten Tag besucht Nathal Hilperts Düsseldorfer Laden und verlässt mit einer jahrhundertealten prachtvoll verzierten Truhe, die er für einen Spottpreis erstanden hat. Was es mit der Truhe und seinem geheimnisvollen Inhalt
auf sich hat, soll hier nicht weiter verraten werden. "Kaum ein halbes Jahr später
hatte sich die Belegschaft des LEMBROCK OFFICE- inzwischen als N L
Consulting im AHandelsregister geführt, verdoppelt. Anders als bei
vielen jungen Unternehmen, die ein schnelles Wachstum in unerwartete
Finanzengpässe trieb, schien keine Wolke die Horizonte des vorauseilenden
Geschäftserfolges zu trüben. Als hätte ein Knoten darauf gewartet,
mit einem Schwert getrennt zu werden, schien der Auftrag Q + C förmlich
einen Sog von Nachfolgeaufträgen nach sich zu ziehen, die nur mit
erhöhtem Personaleinsatz zu bewältigen waren. Während die Kosten stiegen,
vervielfältigten sich die Umsätze. Nach einem Dreivierteljahr hatte
die Adresse der N L Consulting einen klangvollen Namen: Angesichts solch anhaltender, in seinem alten Bekanntenkreis hinreichend beargwöhnter Erfolge, blieb wenig Muße über tiefer liegendAe Zusammenhänge nachzudenken. Insofern war Nathal Fatalist. Anstatt die Ursache seiner Glückssträhne zu hinterfragen, hielt er die Augen offen Gelegenheit an Gelegenheit zu fügen. Inzwischen hatten sich vom Dunstkreis seines Erfolges angezogen neue Wegbegleiter eingefunden, um die alten abzulösen. Nathals Instinkt hütete ihn davor sie als Freunde zu bezeichnen. Was an Freunden allenfalls blieb, waren Geschäftspartner, die gegenseitig von den Früchten des anderen zu profitieren versuchten. Doch in dieser Entwicklung setzte sich eigentlich nur ein Prozess fort, der kurz nach der Gründung seiner alten Firma begonnen hatte. Wirkliche Freundschaften waren spätestens mit Beendigung seines Studiums zerfallen. Aber mit dem Schein schienen Nathals Ansprüche vollends erfüllt; glamoröse Schickimicki-Parties entsprachen sehr viel mehr seinen Ansprüchen an gepflegter Zerstreuung als das zähe Ringen unter Menschen, die unter der Last ihre Probleme Trost zu finden versuchten. Eine solche Verantwortung, die ihm den Atem nehmen würde, wollte er unter keinen Umständen mehr eingehen, seitdem Janine einen Teil seiner selbst mit sich genommen und dem Vergessen überantwortet hatte. Dieses schnelle schillernde Leben war nach seinem Geschmack, auch wenn er einen gewissen Preis dafür bezahlen musste. Noch war alles billig genug, um über dieser seltsamen Frage - die unausgesprochen im Raum hing - nicht ins Grübeln zu geraten." |
||
Impressum: GdN #38 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer Club EdeN). GdN #38 ist im September 2002 erschienen. Umfang: 48 Seiten - Auflage: 35 Exemplare - Preis 2,10 € plus. Versand Cover und Illustrationen: © Christiane Lieke Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich; ein Abo über 4 Ausgaben ist für 16 € erhältlich. Bestellen zurück zu den GdN Inhalten Letztes Update dieser Seite am 31.12.2005 |
Geschichten der Nacht # 39
Olifario hat in Mittelamerika ein Reich böser Mächte
erschaffen: Das Dämonenland. Nach und nach will der mächtige
Dämon sein Reich ausdehnen, die Weltherrschaft übernehmen
und die Menschheit auslöschen. Mehr soll hier nicht verraten werden. Die Sonne hatte sich die ganze Zeit über
kaum merklich weiterbewegt, obwohl sie nun schon ein paar Stunden
unterwegs waren. Ein Tag in dieser Welt musste viel länger dauern
als auf der Erde. Der Planet am Horizont war merklich größer
geworden und hing als riesiger Feuer-ball am Himmel. |
||
Impressum: GdN #39 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer Club EdeN). GdN #39 ist im März 2002 erschienen. Umfang: 56 Seiten - Auflage: 55 Exemplare - Preis 2,10 € plus. Versand) Covergestaltungn: © Christiane Lieke unter Verwendung eines © Bildes von Maren Frank Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich; ein Abo über 4 Ausgaben ist für 16 € erhältlich. Bestellen zurück zu den GdN Inhalten Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007 |
Geschichten der Nacht # 40
Gabi Scharfs erster Roman in der Reihe "Geschichten der Nacht" spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft. "Nach uns die Sintflut!", so lässt sich
die Arroganz der westlichen Industriegesellschaften gegenüber
den Folgen für das Klima auf unserer Erde beschreiben und die
Autorin nimmt dies wörtlich: Eine kleine Familie aus Gothetal hat sich in ein System
von Grotten und Tunneln gerettet und versucht dort seit Jahren verzweifelt
?????,?? ????????????? zu überleben: Ob es eine Zukunft für die Kinder und ihre Schutzbefohlenen in diesen stürmischen Zeiten gibt? Leseprobe "Diesmal war Stefans Expedition eine
ganz besondere. Er stufte sie als äußerst geheim und noch
dazu als hochspannend ein. Denn er traf auf einen Stollen, der schräg
nach oben führte und an dessen Ende er das Tageslicht sehen konnte.
Was war das hier? Dieses Buch hier aber war anders. |
||
Impressum: GdN #40 ist ein nichtkommerzielles Fanzine des TCE (Terranischer Club EdeN). GdN #40 ist im Juni 2003 erschienen. Umfang: 40 Seiten - Auflage: 40 Exemplare - Preis: 2,10 € plus Versand Cover: Gabi Scharf Geschichten der Nacht erscheinen in der Regel vierteljährlich; ein Abo über 4 Ausgaben ist für 16 € erhältlich. Bestellen zurück zu den GdN Inhalten Letztes Update dieser Seite am 02.02.2007 |
Geschichten der Nacht # 42
Dies ist der zweite Teil der "Guardians"-Reihe.
"Guardians" ist bewährte Fanfiction,
wie wir sie seit Jahren von "Selana Bashir" (wie sich Monika
im Club nennt) kennen und schätzen. "HERCULES" & "DUNCAN McLEOD, DER HIGHLANDER" Band 2 wird die im ersten Band angefangenen Geschichten
beenden. Was ist in GUARDIANS Teil 1 geschehen? Im 1. Kapitel erfahren
wir, wie Hercules und Iolaus von dem Erzengel Michael zu Guardians,
zu Hütern des Lichts ernannt werden. Die beiden Unsterblichen
sollen ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Grauen beweisen. Die
Untoten sind von einer anderen Welt auf die Erde gekommen um die Menschen
und Götter in die Dunkelheit zu stürzen. Hercules erzählt
Iolaus, wie er seine Fähigkeiten von den höchsten Göttern,
Zeus und Hera, bekommen hat. Im 2. Kapitel wechselt
die Handlung zu Duncan McLeod, dem Highlander. Er ist in Paris von
Cassandra weit in die Vergangenheit versetzt worden, doch das weiß
er noch nicht, als er erwacht. Er ist in einem Land, in dem es endlose
Wüste und Pyramiden gibt. Mit Kapitel 3 wird im vorliegenden Roman die Hercules' Erzählung fortgesetzt. Gelingt es ihm den Sonnen-Kristall zu finden? - Kapitel 4 wendet sich dann den Geschehnissen im Vorderen Orient zu. Wird Duncan McLeod die Apokalyptischen Reiter besiegen können?
Preis:
1,20 € Impressum: Geschichten der Nacht erscheinen in
der Regel vierteljährlich; |
||
Geschichten der Nacht # 43
Martin ist mit Herrn Xandus befreundet, einem etwas
zerstreuten doch sehr einfallsreichen Professor. Prof. Xandus hat
einen "Verdoppler" erfunden und Martin findet das eine tolle
Idee: Maren Frank hat einen humorvollen und zugleich nachdenkenswerten SF-Roman geschrieben, der auch für Jugendliche geeignet ist. Leseprobe: „Guten Morgen, Professor.“ Neben der gedruckten Version gibt
es GdN 43"Der Doppelgänger " auch als PDF-Version zum
Download. Impressum: Geschichten der Nacht erscheinen in
der Regel vierteljährlich;
|
||